BMVI-LF15-20200424-KF-001-A002.htm
Anhang 2
Spezifikation Feuer W, rot und Feuer W, rot ES
Die Lichtfarbe muss den Anforderungen des Anhangs 14 Band 1 Anlage 1 Punkt 2.1 des Abkommens über die Internationale Zivilluftfahrt – Farben für Luftfahrtbodenfeuer – entsprechen.
Die Lichtstärke muss bezogen auf die Horizontale in den unten angegebenen vertikalen Winkelbereichen und für jede horizontale Richtung (0° < Φ < 360°) die jeweils erforderlichen Mindestwerte erreichen.
Abbildung 1
Mindestanforderungen Feuer W, rot und Feuer W, rot ES
Abbildung 2
Vertikale Lichtstärkeverteilung Feuer W, rot
Lichtstärke:
Die effektive Betriebslichtstärke muss für alle horizontalen Winkel Φ über der schraffierten Fläche liegen.
Feuer W, rot und Feuer W, rot ES werden getaktet betrieben.
Die Taktfolge ist:
1 s an + 0,5 s aus + 1 s an + 1,5 s aus (= 4 Sekunden).
Die effektive Betriebslichtstärke IBetrieb ergibt sich aus photometrischen Messungen, wenn die zeitliche Lichterscheinung I gemäß DIN V/ENV 50234 (Europäische Vornorm) in eine effektive Lichtstärke Ieffektiv umgerechnet und dieser Wert mit Faktor 0,75 multipliziert wird.
Alternativ kann die Umrechnung der effektiven Lichtstärke gemäß IALA E-200-4 berechnet werden.
Die Angabe einer photometrischen Lichtstärke ist nur möglich, wenn der Zeitverlauf der Lichtstärke nahezu rechteckförmig ist. In Abbildung 3 ist ein gemessener Zeitverlauf dargestellt. Der Zeitverlauf gilt dann als ausreichend rechteckförmig, wenn die Zeiten tan und tab kleiner als 0,1 s sind (beide Zeiten sind durch Erreichen der Schwellen 10 und 90 % definiert). Zeiten über 0,1 s sind unzulässig.
Abbildung 3
Feuer W, rot und Feuer W, rot ES
T: An hier 1 s
C = 0,2 s: Zeitkonstante
F: Formfaktor
Der Formfaktor wurde mit F = 0,73 angenommen.
Dadurch ergibt sich für das Verhältnis zwischen effektiver Betriebslichtstärke Ieff,B und photometrischer Lichtstärke Iphoto:
Kann das Feuer im Neuzustand z. B. für photometrische Zwecke in einen Dauerbetrieb versetzt werden, so ergibt sich eine Abschätzung zwischen photometrischer Lichtstärke Iphoto und effektiver Betriebslichtstärke IBetrieb:
IBetrieb in cd | Iphoto in cd |
100 | 170 |
20 | 34 |
2 | 3,4 |
Die vertikale Lichtstärkeverteilung (messbare photometrische Lichtstärke) der Feuer W, rot ES (Erweitere Spezifikation) muss bei Festfeuerbetrieb und für alle horizontalen Abstrahlwinkel in dem nachstehenden Toleranzband (Abbildung 4) liegen.
Abbildung 4
Maximalwerte für die vertikale Lichtstärkeverteilung des Feuers W, rot ES
Bezogen auf die Horizontale in einem vertikalen Winkelbereich zwischen –5° und +5°, beträgt die maximale Lichtstärke [I] 255 cd. Im Winkelbereich zwischen –5° bis –15° bzw. +5° bis +15° verringert sich die zulässige Lichtstärke [I] linear auf 25,5 cd und verbleibt für größere Winkel konstant: